Über uns
Kurzinfo
Maispill und Maigeloog
Das „Poller Maispill“ wird durchgeführt vom „Poller Maigeloog“. „Geloog“ ist ein mittel-alterlicher Begriff mit vielen Bedeutungen rund um ein geselliges Zusammensein. Insbesondere im Rheinland steht es für regelmäßige / jährliche – mehr informelle – Treffen/Gruppen, die jedoch sowohl vom Anlass als auch vom Ablauf bestimmten Riten unterworfen sind.
Aus alten Kölner Ratsprotokollen geht hervor, dass es im Kölner rechtsrheinischen Umfeld bereits Mitte des 14. Jahrhunderts eine Maitradition ("Meygreve" = Maigraf/Maikönig) gab.
Das „Poller Maigeloog“ wurde vermutlich 1656 erstmals in der Deutzer Kirchenchronik als „Reihjonge“ bzw. „Reihgeloog“ erwähnt.
Das Maigeloog bestand durchgehend bis ca. 1900, danach mit Unterbrechungen. 1992 wurde es von heutigen Vorsitzenden, dem „Reihmeister“, Hans Burgwinkel neu ins Leben gerufen…
Heute setzt sich der Verein zum Ziel, die alten Maitraditionen in aktueller bzw. angepasster Form sowie die Brauchtumspflege in Köln - Poll zu fördern und durchzuführen und den Orts - Charakter Poll's zu erhalten.
Dies soll insbesondere durch Organisation und Durchführung des „Poller Maispills“, bestehend aus „Maifischfang /besatz“, Maiumzug, Maispiel, Maifest, Maibaum holen und niederlegen, erreicht werden, sowie durch alle anderen förderungs- würdigen Veranstaltungen im Sinne von Poller Tradition, Brauchtum und Ortscharakter.
Französische Version
Maispill et Maigeloog
Le « Poller Maispill » est du ressort du « Poller Maigeloog », « Geloog » étant un terme médiéval pour signifier de différentes manières une rencontre conviviale ; dans le pays rhénan il veut dire notamment des rencontres/groupes réguliers/annuels – plutôt informels – où se pratiquent certains rites qui varient selon le type d´événement mais aussi selon son déroulement même. D´anciens comptes rendus du conseil de la Ville de Cologne attestent qu´il existait déjà au milieu du XIVè siècle une tradition du mois de mai (« Meygreve » = comte ou roi de mai) sur la rive droite de Cologne.
Le « Poller Maigeloog » est évoqué pour la première fois, vraisemblablement en 1656, dans la chronique de l´église de Deutz sous les noms de « Reihjonge » ou encore de « Reihgeloog ».
Le Maigeloog était une fidèle tradition jusqu´aux environs de 1900, puis avec quelques interruptions. En 1992, c´est le président actuel, le » Reihmeister » (maître Reih) Hans Burgwinkel, qui en raviva l´esprit… Aujourd´hui à Poll, l´association souhaite encourager et faire revivre, au goût du jour ou presque, les anciennes traditions du mois de mai et le respect des coutumes d´autrefois et préserver l´identité de la ville de Poll.
Pour cela, l´organisation et la tenue du « Poller Maispills » – avec au programme « la pêche et le peuplement de la grande alose », un défilé, des jeux, la coupe et la pose de l´arbre célébrant le mois de mai –, tout comme tous les autres événements ont, dans le même esprit, l´ambition d´encourager la tradition, les coutumes et l´identité de Poll.
Niederländische Version
Maispill en Maigeloog
Het „Poller Maispill“ wordt georganiseerd door het „Poller Maigeloog“. „Geloog“ is een middeleeuws begrip dat vele betekenissen heeft, die allemaal te maken hebben met “gezellig samenzijn”. Met name in het Rijnland staat het voor regelmatige / jaarlijkse - meer informele - ontmoetingen/groepen, die echter zowel voor wat betreft de aanleiding alsook de gang van zaken aan bepaalde rituelen zijn gebonden.
Uit oude Keulse raadsverslagen blijkt, dat er in de omgeving van Keulen aan de rechterzijde van de Rijn reeds in het midden van de 14e eeuw een meitraditie ("Meygreve" = meigraaf/meikoning) was.
Het „Poller Maigeloog“ werd vermoedelijk in 1656 voor het eerst in de Deutze Kirchenchronik als „Reihjonge“ of ook wel „Reihgeloog" genoemd. Het Maigeloog bestond ononderbroken tot ca. 1900, daarna met onderbrekingen. In 1992 werd het door de huidige voorzitter, de „Reihmeister“, Hans Burgwinkel nieuw leven ingeblazen. Tegenwoordig heeft de vereniging zich ten doel gesteld de oude meitraditie in hedendaagse ofwel aangepaste vorm alsook de instandhouding van gebruiken in Keulen-Poll te bevorderen en uit te dragen en het eigen karakter van Poll te bewaren.
Dit moet vooral worden bereikt door het organiseren en realiseren van het „Poller Maispill“, dat bestaat uit „elftvangst/-visstand“, meioptocht, meispelen, meifeest, het oprichten en neerhalen van de meiboom, alsook door alle andere bevorderingswaardige bijeenkomsten zoals bedoeld in de zin van de Poller traditie, Poller gebruiken en het eigen Poller karakter.
Englische Version
“Maispill” and “Maigeloog”
The “Poll Maispill” is staged by the “Poll Maigeloog” or “May Geloog”. “Geloog” is a medieval term with many meanings all to do with social gatherings. In particular in the Rhineland it signifies regular / annual – rather informal – meetings/groups, which are subject to certain rituals both in terms of the occasion and the proceedings. Ancient records from Cologne’s town hall indicate that that there was already a May tradition ("Meygreve" = May Count/May King) on the eastern bank of the Rhine in the mid-14th Century. The “Poll Maigeloog” was probably first mentioned in 1656 in the church chronicle of the district of Deutz as “Reihjonge” or “Reihgeloog”. The Maigeloog tradition was continually upheld until 1900, and after that it was celebrated with interruptions. In 1992 the current chairman, the “Reihmeister” (Master of the Reih) Hans Burgwinkel, resurrected the tradition.
Today the association has set itself the goal of promoting and performing the ancient May traditions in contemporary or reorganised form and promoting and upholding the tradition in Cologne - Poll and maintaining the character of the district of Poll.
This is in particular to be achieved through the organisation and staging of the “Poll Maispill”, “Maifischfang /besatz“ (allis shad catch /stock), May procession, May game, May festival, fetching and laying down of the May tree, as well as through other events worth promoting in the sense of Poll’s traditions, customs and district character.
Poller Maigeloog
Aus alten Kölner Ratsprotokollen geht hervor, dass es im kölner rechtsrheinischen Umfeld bereits Mitte des 14. Jahrhunderts eine Maitradition ("Meygreve" = Maigraf/Maikönig) gab.
Da es aus Deutz keine entsprechenden Berichte gab/gibt und mit ziemlicher Sicherheit Deutzer -ebenso Mülheimer - Bürger in Kölner Protokollen erwähnt worden wären, könnte dies auf Poll hinweisen.
Poll war zusammen mit Rolshoven die "größte" Ansiedlung rings um Deutz zu dieser Zeit - mit ein paar Bauernhöfen und Häusern (lt einer Federzeichnung auf einer Landkarte von 1583 hatte Poll allein zu diesem Zeitpunkt 9 Häuser mit Feuerstelle und 4 andere Gebäude).
Es bestehen aber erhebliche Zweifel an der Korrektheit dieser Zeichnung. Warum sollte auch auf einer deratigen "Großkarte" die Häuser eines unbedeutenden Ortes genau eingezeichnet werden? Wenn man den vorderen Straßenverlauf auf der Zeichnung als heutige Kirchstr. /Im Oberdorf und JungbergerStr. annimmt, so fehlt zumindest der schon zu dieser Zeit existierende Kielshof - oder es ist in künstlerischer Freiheit der 1. Hof links auf der Hauptstr... Insgesamt könnte so die Anzahl der Höfe stimmen - wahrscheinlcih gab es aber bei den Höfen
1003 wurden "villa Polla" und "villa Rolshoven" erstmals erwähnt, wobei bereits 965 im Totenbuch von St. Pantaleon ein Vilicus von Rulihoue erwähnt wird. Zum Rolhover Hof gehörte vermutlich "derr verfallende Hofplatz Rensing". Im Bereich Hauptstr. / Müllergasse lag der Altbergerhof, der erstmals 1258 erwähnt wurde. Der Poller Stiftshof ab 1354. 1411 wird ein Jezehof, später Inehof, erwähnt. Seit 1539 wird der Kielshof an der Hauptstr. erwähnt. Gegenüber dem Altbergerhof wird 1663 erstmals der Jungbergerhof erwähnt. Ursula van Broeck vermutet zudem ab 1258 zumindest einen weiteren frfeien Bauernhof in Poll. Sie vermute weiter die Ansiedlung von Kleinbauern, Handwerker, insbesondere Korbmacher und Handwerker für die Hofbetriebe.
Das Poller Maigeloog wurde vermutlich 1656 erstmals in der Deutzer Kirchenchronik als Reihjonge bzw. Reihgeloog erwähnt.
Heute setzt sich der Verein zum Ziel, die alten Maitraditionen in aktueller bzw. angepasster Form sowie die Brauchtumspflege in Köln - Poll zu fördern und durchzuführen und den Orts - Charakter Poll's zu erhalten.
Dies soll insbesondere durch Organisation und Durchführung des Maifestes, Maifischfang, Maibaum holen und niederlegen, Maiumzug und des Maispieles erreicht werden, sowie durch alle anderen förderungs- würdigen Veranstaltungen im Sinne von Poller Tradition, Brauchtum und Ortscharakter.
Bei Bedarf führt das Maigeloog in Poll weitere Veranstaltungen im allgemeinen und öffentlichen Interesse durch bzw. unterstützt diese.
Traditionsverpflichtung 2003* / 12 Gebote des Poller Maigeloogs**
* müsste eigentlich dringend überarbeitet werden
**„geloog“ wird ausgesprochen wie „jeloch“ mit ganz langem "o" : )
Gebot 1
Das „Poller Maigeloog“ ist eine gesellige Poller Traditions- und Ortsgruppe.
Das Poller Maigeloog ist entstanden aus zwanglosen Feiern im Frühjahr in Köln-Poll.
Erstmals erwähnt wurde es laut Festschrift von 1956 (verschollen) in einer Kirchenchronik von 1656.
Anlässe waren wahrscheinlich u.a. der Frühlingsbeginn mit seinen helleren und wärmeren Abenden, der einsetzende Maifischfang, die bäuerliche Ruhepause nach dem Einsäen der Felder und das Recht des Poller Gesindes, einmal im Jahr zu feiern.
„Zum Fischfang kamen dann in den ersten Maitagen die Leute aus der Stadt und den umliegenden Ortschaften, um die Fische gleich frisch vom Fang zu erstehen.
Und wenn damals hierzulande viele Leute zusammenkamen, noch dazu nach langer, dunkler Winterzeit, dann waren sie fröhlich und feierten.
Sie feierten alles, was ihnen Freude bereitete: das Wiedersehen, den guten Fischfang, die länger werdenden Tage und nicht zuletzt die alljährlich heranwachsenden jungen Mädchen“ (Ruth Großgarten in KStA.5.5.1964) In diesem Sinne entstanden zwanglose Feiern, die sich mit der Zeit ritualisierten, d.h. bestimmte Gepflogenheiten wurden „Tradition“ und jährlich wiederholt. Insbesondere das Trinken (in geringerem Umfang auch das Schmausen) wurde gepflegt.
Dies lässt sich u.a. auch aus dem (rechtsrheinischem?-) kölschen Begriff „Geloog“ herleiten:
Jeloch, Jelog: Gelage, zu legen...1a. ursprünglich jedes gesellige Beisammensein zum Trinken, Schmausen, verabredet oder wie es sich gerade fügt oder wie man sich trifft im eigenen Heim, im Nachbarhaus oder bei einem Freund, so bereits altkölsch (15.Jh) gelaich ind geselschafft, auch in öffentlicher Schenke .....
Gelog: Gelage Lärm (Hönig, Wörterbuch der Kölner Mundart, 1905/1952)
Um 1900 war das Maigeloog mehr oder minder eine Art Junggesellenverein. Dieser zog „traditionsgemäß“ erst nach Deutz, um dort zu trinken und später kehrte man wieder nach Poll zurück, um dort ebenfalls einzukehren. Für die Getränke der „Reihjonge“ sorgte der „Jungendiener“. Das notwendige Geld kam u.a. aus der „Jungfrauenversteigerung“ zusammen.
Gebot 2
In diesem „Jeloch“ - Sinne hat sich das „Poller Maigeloog“ 1992 unter dem Dach des Bürgervereins wieder zusammengefunden.
Es hat sich der Pflege der Maitradition in Poll, insbesondere des mehrwöchigen Volksfestes „Poller Maispill“ mit Fischfang, Maiumzug, Maispiel, Maifest und Maibaumniederlegung und damit verbunden insbesondere auch der eigenen Geselligkeit verschrieben.
Da der Schützenverein St. Hubertus Köln-Poll mehrfach zur Wiederbelebung der Maibräuche und auch zu Neubelebungen des Maigeloogs in Poll beigetragen hat, besteht somit auch eine „historisch-traditionelle“ Verbindung zu dem Schützenverein.
Gebot 3
Die Traditionspflege soll in einem „gemütlichen Rahmen“ und unkonventionell erfolgen– eine Vereinsbildung würde sowohl der Tradition als auch der Atmosphäre widersprechen. Wer die Gebote ernst nimmt, kann ausgeschlossen werden.
Gebot 4
Jedes „Mitglied“ ist zur aktiven bis exzessiven Arbeit verpflichtet, „Fördermitgliedschaften“ gibt es nicht. Dritte Personen, die die Tradition des Maigeloogs in außergewöhnlicher Weise über Jahre unterstützt haben, können zur Ehrenmitgliedern (äußeres Zeichen: Ehrenmaibaum) ernannt werden.
Gebot 5
Bei dringendem Bedarf wird das Maigeloog nach Möglichkeit / notfalls auch bei weiteren Aktivitäten in Poll tätig, z.B. Durchführung „Poller Advent“ und Frühlingskirmes; Beteiligung an Schürreskarrrennen und Schützenfest sowie Unterstützung des Bürgervereins.
Gebot 6
Die geleistete Arbeit wird nach Möglichkeit durch „kostenlos Speis’ und Trank bei d’r Arbeit“ entgolten. Zum Abschluss von besonderen, arbeitsreichen Aktivitäten können zusätzlich „Dankesessen“ veranstaltet werden. Die Beköstigung eigener Mitglieder hat in verhältnismäßigem Umfang zu erfolgen.
Gebot 7
Die Meinungsbildung erfolgt nach Möglichkeit demokratisch bei den regelmäßigen Treffen. Bedeutsame Entscheidungen können gemeinsam vom Reihmeister, seinem Stellvertreter oder der derzeitigen Juffer und einem weiterem Mitglied getroffen werden. Ansonsten und in Notfällen ist der Reihmeister allein vertretungs- und zeichnungsberechtigt.
Gebot 8
Der Reihmeister sorgt für Zucht und Ordnung. Jeder sollte weitgehend bemüht sein, diese einzuhalten.
Gebot 9
Bei Ausfall des Reihmeisters werden die Entscheidungen – nach Möglichkeit nach Anhörung der übrigen Mitglieder des Maigeloogs - durch mindestens 3 der (nüchternen) Ur-Alt-Mitglieder** getroffen, sofern sie regelmäßig anwesend und aktiv sind. Nehmen einige hiervon nicht regelmäßig teil bzw. sind nur noch eingeschränkt aktiv, sind weitere Alt-Mitglieder*** in der Reihenfolge ihres Eintretens entscheidungsbefugt . Ur-/Alt-Mitgliedern kann ein Veto-Recht**** zugestanden werden. Jeweils zwei der oben Genannten sind gemeinsam vertretungsberechtigt.
Bei Bedarf können weitere Kreise, z.B. „Planungskreis“ eingerichtet werden.
Die Einberufungen erfolgen durch den Reihmeister bzw. seinem Stellvertreter. Es können bei Bedarf weitere Mitglieder hinzugezogen werden.
Gebot 10
Die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgt einstimmig nach mindestens 13-monatiger „Anwärterschaft“ jeweils auf dem Maifest.
Gebot 11
Die Tätigkeit des Maigeloogs ist nicht auf Erwerb gerichtet. Es orientiert sich an den allgemeinen Bestimmungen zur Gemeinnützigkeit und den entsprechenden Bestimmungen des jeweiligen Dachvereins.
Das Maigeloog ist selbstlos tätig; es verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche (?) Zwecke.
Die Mittel des Maigeloogs dürfen nur für die „traditions“-gemäßen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten in ihrer Eigenschaft als Mitglieder auch bei ihrem Ausscheiden aus dem Maigeloog nichts vom „Vereins“-vermögen.
Niemand darf durch Ausgaben, die den Zwecken des Maigeloogs fremd sind, oder durch unangemessene Vergütungen begünstigt werden.
Gebot 12
Überschüsse werden gemeinnützigen Zwecken in Poll gespendet, sofern sie nicht als Risikovorsorge für die Grundkosten der beiden nächsten Veranstaltungsjahre dienen.